
Girokonten: Kosten, Leistungen und die Rolle der Onlinebanken
In der heutigen Zeit ist ein Girokonto unverzichtbar. Es dient nicht nur dem täglichen Zahlungsverkehr, sondern auch als Basis für viele weitere Finanzdienstleistungen. Bei der Vielzahl von Anbietern und Kontenvarianten kann die Wahl des richtigen Girokontos jedoch zur Herausforderung werden. In diesem Blog vergleichen wir Girokonten hinsichtlich ihrer Kosten und Leistungen und werfen einen Blick auf gebührenfreie Konten und die Rolle von Onlinebanken wie N26.
Kosten und Leistungen von Girokonten
Die Kostenstruktur eines Girokontos kann sehr unterschiedlich ausfallen. Einige der wichtigsten Kostenfaktoren sind:
Kontoführungsgebühren: Viele Banken erheben eine monatliche Gebühr für die Kontoführung. Diese kann zwischen 5 und 15 Euro liegen, abhängig von der Bank und dem Kontomodell. Einige Banken bieten jedoch Konten an, bei denen die Gebühr entfällt, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind (z.B. ein Mindestgeldeingang pro Monat).
Transaktionsgebühren: Gebühren für Überweisungen, Lastschriften und Daueraufträge können ebenfalls anfallen. In der Regel sind SEPA-Überweisungen innerhalb des Euro-Raums kostenlos, aber Auslandsüberweisungen oder Eilüberweisungen können Gebühren verursachen.
Kartengebühren: Viele Banken berechnen eine Jahresgebühr für die Girocard (EC-Karte) und/oder Kreditkarte. Diese Gebühren variieren stark, je nach Bank und Kartenmodell.
Dispozinsen: Der Zinssatz für den Dispositionskredit (Dispo) ist ein weiterer wichtiger Kostenfaktor. Die Zinssätze liegen oft zwischen 7 und 12 Prozent, können aber auch höher sein.
Zusatzleistungen: Einige Banken bieten zusätzliche Dienstleistungen wie Versicherungen, Rabatte oder Bonusprogramme an, die im Rahmen des Kontos enthalten sind oder zusätzlich kosten.
Gebührenfreie Konten: Ein Auslaufmodell?
Gebührenfreie Girokonten waren früher weit verbreitet, sind aber heutzutage seltener geworden. Viele Banken haben in den letzten Jahren ihre Gebührenstruktur angepasst und verlangen nun für Dienstleistungen, die früher kostenlos waren, Gebühren. Dennoch gibt es noch einige gebührenfreie Konten, meist bei Direktbanken oder Onlinebanken. Diese Konten haben oft bestimmte Bedingungen, wie:
Mindestgeldeingang: Oft muss ein monatlicher Mindestbetrag auf das Konto eingehen, damit keine Kontoführungsgebühren anfallen.
Nutzung als Gehaltskonto: Einige Banken verlangen, dass das Konto als Gehaltskonto genutzt wird.
Online-Banking: Kostenlose Konten sind häufig an die Nutzung des Online-Bankings gebunden, während für Dienstleistungen in der Filiale Gebühren anfallen können.
Beispiele für gebührenfreie Konten sind:
DKB-Cash: Die Deutsche Kreditbank (DKB) bietet ein kostenloses Girokonto mit einer kostenfreien Visa-Karte an, sofern monatlich mindestens 700 Euro auf das Konto eingehen.
Comdirect Girokonto: Dieses Konto ist bei Nutzung als Gehaltskonto gebührenfrei. Zudem bietet es kostenfreie Bargeldabhebungen im In- und Ausland.
ING Girokonto: Auch dieses Konto ist bei regelmäßigem Geldeingang kostenlos und bietet eine kostenfreie Girocard sowie eine Visa-Karte.
Onlinebanken wie N26: Eine gute Alternative?
Onlinebanken haben in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen. Sie bieten oft innovative und kostengünstige Alternativen zu traditionellen Banken. Eine der bekanntesten Onlinebanken in Deutschland ist N26. Aber was sind die Vor- und Nachteile solcher Konten?
Vorteile von Onlinebanken:
Geringe Kosten: Viele Onlinebanken verzichten auf Kontoführungsgebühren und bieten kostenfreie Karten an.
Innovative Dienstleistungen: Onlinebanken sind oft Vorreiter bei neuen Technologien und bieten benutzerfreundliche Apps, Echtzeit-Benachrichtigungen und flexible Finanzmanagement-Tools.
Internationale Nutzung: Onlinebanken wie N26 ermöglichen oft weltweit kostenfreie oder kostengünstige Bargeldabhebungen und Zahlungen.
Nachteile von Onlinebanken:
Keine Filialen: Onlinebanken haben in der Regel keine physischen Filialen, was für Kunden, die persönliche Beratung bevorzugen, ein Nachteil sein kann.
Begrenzte Dienstleistungen: Manche Dienstleistungen, wie beispielsweise die Einreichung von Schecks oder die Beantragung spezieller Finanzprodukte, sind bei Onlinebanken eingeschränkt oder nicht verfügbar.
Technische Abhängigkeit: Die Nutzung von Onlinebanken setzt eine stabile Internetverbindung und die Bereitschaft zur Nutzung digitaler Dienste voraus.
Fazit:
Die Wahl des richtigen Girokontos hängt stark von den individuellen Bedürfnissen und Präferenzen ab. Traditionelle Banken bieten umfassende Dienstleistungen und persönliche Beratung, jedoch oft zu höheren Kosten. Onlinebanken hingegen punkten mit niedrigen Gebühren und innovativen Funktionen, sind jedoch in der persönlichen Beratung und bei speziellen Dienstleistungen eingeschränkt.
Gebührenfreie Konten gibt es nach wie vor, jedoch meist unter bestimmten Bedingungen. Es lohnt sich, die verschiedenen Angebote sorgfältig zu vergleichen und die eigenen Bedürfnisse klar zu definieren. Onlinebanken wie N26 können eine hervorragende Wahl für technikaffine Kunden sein, die Wert auf niedrige Kosten und Flexibilität legen.
Insgesamt zeigt sich, dass der Markt für Girokonten vielfältig und dynamisch ist. Ein gründlicher Vergleich der Angebote kann dabei helfen, das für sich beste Konto zu finden und unnötige Kosten zu vermeiden.