
Spätestens seit der weltweiten Corona Pandemie ist es aus nahezu keinem Haushalt mehr wegzudenken: das Fahrrad erlebt ein Trendhoch wie kaum ein anderes Fortbewegungsmittel in den letzten Jahren. Die Verkaufszahlen sind seit Jahren hoch, vor allem im Bereich der E-Bikes steigen sie permanent und die Nachfrage reißt nicht ab. Fahrrad fahren hält fit, macht glücklich und nebenbei tut man zudem noch etwas für den Klimaschutz. Eine nahezu unschlagbare Kombination.
Damit man jedoch lang Freude an seinem zweirädrigen Begleiter hat, sollte man sich rechtzeitig um den passenden Versicherungsschutz kümmern. Je nach Fahrrad und gewünschten Versicherungsleistungen kommen hierbei eine klassische Hausratsversicherung oder eine spezielle Fahrradversicherung infrage.
Hauratsversicherung oder spezielle Fahrradversicherung – was lohnt sich wann?
Nicht für jeden macht eine separate Fahrradversicherung Sinn. Die Absicherung des Fahrrads ist günstiger über die eigene Hausratversicherung möglich, beinhaltet jedoch deutlich weniger Versicherungsleistungen als eine spezielle Fahrradversicherung. Fahrräder sind grundsätzlich, genauso wie Möbel oder Kleidung, durch die Hausratversicherung abgesichert. Die Versicherung greift jedoch nur, wenn die versicherten Sachen durch Brand, Blitzschlag, Sturm, Hagel, Leitungswasser oder Einbruchdiebstahl zerstört werden oder abhanden kommen. Vorsicht an dieser Stelle: ein Einbruchdiebstahl ist erst dann vorhanden, wenn das Fahrrad im Haus oder im Fahrradkeller stand und dort eingebrochen und das Fahrrad entwendet wurde. Den Einbruch müssen Sie nachweisen können (War der Raum abgeschlossen? Wer hatte Zugang zu dem Raum? War das Fahrrad gesichert?) – so richtig Sinn macht die Absicherung über die Hausratversicherung daher nur, wenn Sie Ihr Fahrrad beispielsweise in einem Einzelkeller abgestellt haben und es Ihnen ausschließlich um die Absicherung des Fahrrads im Falle eines Diebstahls geht.
Sie haben zudem die Option, das Fahrrad über die Hausratversicherung mit der zusätzlichen Fahrradklausel auch für Diebstähle außerhalb des eigenen Hauses abzusichern. Beispielsweise, wenn das Fahrrad angeschlossen an der Straße stehen gelassen und gestohlen wurde. Wichtig ist, dass Sie sich die Versicherungsbedingungen im Vorfeld genau durchlesen, denn oftmals wird Ihnen genauestens vorgeschrieben, welche Art von Schloss Sie zur Absicherung nutzen dürfen oder, dass das Rad stets an einem unbeweglichen Gegenstand befestigt werden muss. Verstößt man gegen diese Vorschriften, hat man keinen Anspruch auf Zahlung durch die Versicherung. Bei vielen Hausratversicherern muss zudem ein E-Bike nachts in der Zeit von 22 bis 6 Uhr, wenn es nicht mehr bewegt wird, im Haus oder Keller eingeschlossen werden. Sollte das Rad zu dieser Uhrzeit draußen angeschlossen und gestohlen worden sein, zahlt die Versicherung nicht.
Auch wichtig zu wissen: die meisten Hausratversicherungen entschädigen zum Neuwert, aber lediglich bis zu einer Maximalsumme, die von dem individuellen Versicherungstarif abhängt. Informieren Sie sich daher im Vorfeld genau, wie hoch diese Maximalsumme ist.
Als Alternative steht Ihnen die spezielle Fahrradversicherung zur Verfügung. Diese macht vor allem Sinn, wenn Ihr Rad wertvoll ist oder ein größerer Schaden bei einem Unfall entstehen könnte. Dies ist vor allem bei E-Bikes und Lastenrädern der Fall. Welche Leistungen Ihnen die Fahrradversicherung bietet, hängt sehr individuell vom Anbieter und Ihren Wünschen zum Versicherungsschutz ab. Die einfachste Form der Versicherung ist der Diebstahlschutz, das Fahrrad ist also vor Diebstahl sowohl im Haus oder Keller, als auch außerhalb der eigenen vier Wände, geschützt. Auch ein Teilschutz (z.B. der Sattel oder Kindersitz wurde gestohlen) ist in den meisten Tarifen enthalten. Viele Versicherer bieten darüber hinaus einen sogenannten „Rundum-Schutz“ für Ihr Fahrrad an, in diesen Fällen zahlt die Versicherung nicht nur im Falle eines Diebstahls, sondern übernimmt ebenfalls die Reparaturkosten bei Schäden durch Unfälle, Stürze oder unsachgemäße Handhabung. In Einzelfällen ist sogar der Schaden durch Unwetter oder menschengemachte Katastrophen abgesichert.
Auch hier lohnt es sich also, sich in die Versicherungsbedingungen der einzelnen Anbieter einzulesen und zu vergleichen. Welcher Schutz passt am besten zu Ihnen und Ihrem Rad? Sind Sie Besitzer eines E-Bikes, sollten Sie zudem darauf achten, dass auch die Absicherung Ihres Akkus in Ihrem Versicherungstarif geregelt ist – ansonsten kann es auch an dieser Stelle schnell ärgerlich und teuer für Sie werden.
Setzen Sie sich intensiv mit dem Thema auseinander, was Ihnen im Bereich der Versicherungsleistungen für Ihr Fahrrad wichtig ist, und vergleichen Sie dann die Konditionen und Versicherungsbedingungen verschiedener Anbieter. Ist die Absicherung über die Hausratversicherung für Sie ausreichend oder benötigen Sie einen umfassenderen Schutz durch eine gesonderte Fahrradversicherung? Reicht es Ihnen, wenn Ihr Fahrrad gegen Diebstahl geschützt ist oder fühlen Sie sich mit einem Rundumschutz wohler?