Warum viele Sparer mit Indexpolicen nicht von steigenden Aktienkursen profitieren

In den letzten Jahren haben sich Indexpolicen als beliebte Anlageform für Sparer in Deutschland etabliert. Sie versprechen eine gewisse Sicherheit gepaart mit der Möglichkeit, von den Renditen am Aktienmarkt zu profitieren. Doch trotz des anhaltenden Aufwärtstrends an den Börsen haben viele Anleger mit Indexpolicen nicht das erwartete Geld verdient. Woran liegt das?

Hohe Kosten: Indexpolicen sind oft mit vergleichsweise hohen Kosten verbunden. Diese umfassen nicht nur die Verwaltungsgebühren, sondern auch Abschlusskosten und weitere versteckte Gebühren. Diese Kosten mindern die Rendite der Anleger erheblich, insbesondere in Zeiten niedriger Zinsen und geringer Renditen am Aktienmarkt.

Teilnahme an der vollen Wertentwicklung: Viele Indexpolicen bieten den Anlegern nur eine begrenzte Teilnahme an der Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index. Oftmals wird eine Obergrenze für die Rendite festgelegt (Cap), die deutlich unterhalb der tatsächlichen Rendite des Index liegt. Das bedeutet, dass die Anleger nicht in vollem Umfang von den steigenden Aktienkursen profitieren können. Die Jahresrendite der Indexpolice berechnet der Versicherer, indem er alle zwölf Monatsrenditen im Indexjahr aufsummiert. Negative Renditen in einem Monat können die positiven dabei aufzehren.

Überschüsse werden in Derivate investiert: Die indexgebundenen Rentenversicherungen sollen dem Kunden die Chance auf ein Renditeplus per Aktieninvestment geben, ohne dabei auf den Schutz vor Verlusten zu verzichten. Denn mit klassischen Indexpolicen, die seit mehr als 15 Jahren am deutschen Markt vertreten sind, verliert der Kunde höchsten die bislang erzielten Überschüsse. Nur diese Erträge werden in Derivate investiert, um an der Performance des abgebildeten Indexes teilzuhaben.

Komplexe Produktstruktur: Indexpolicen können eine komplexe Produktstruktur aufweisen, die für viele Anleger schwer zu durchschauen ist. Oftmals sind die Bedingungen und Klauseln in den Verträgen schwer verständlich und können dazu führen, dass Anleger nicht die erwarteten Renditen erzielen oder sogar Geld verlieren, ohne es zu verstehen.

Mangelnde Flexibilität: Ein weiterer Grund, warum viele Sparer mit Indexpolicen trotz steigender Aktienkurse kein Geld gemacht haben, ist die mangelnde Flexibilität dieser Anlageprodukte. Oftmals sind die Gelder über einen längeren Zeitraum gebunden, und vorzeitige Kündigungen können mit hohen Gebühren verbunden sein. Dies bedeutet, dass Anleger möglicherweise nicht in der Lage sind, rechtzeitig auf Marktveränderungen zu reagieren und ihre Anlagestrategie anzupassen.

Niedrige Einstiegsmöglichkeiten: Einige Indexpolicen erfordern hohe Mindesteinlagen oder hohe regelmäßige Beiträge, um von den potenziellen Renditen zu profitieren. Dies schließt viele Sparer aus, insbesondere junge Menschen oder diejenigen mit begrenzten finanziellen Möglichkeiten.

Fazit

Insgesamt ist festzustellen, dass Indexpolicen trotz ihres vermeintlichen Potenzials, von steigenden Aktienkursen zu profitieren, nicht immer die beste Wahl für Anleger sind. Die hohen Kosten, begrenzte Teilnahme an der Wertentwicklung, komplexe Produktstruktur, mangelnde Flexibilität und niedrige Einstiegsmöglichkeiten können dazu führen, dass viele Sparer nicht das erwartete Geld verdienen, selbst wenn die Aktienmärkte florieren. Es ist daher ratsam, sich vor dem Abschluss einer Indexpolice gründlich zu informieren und alle Optionen sorgfältig zu prüfen, um sicherzustellen, dass sie den eigenen Anlagezielen und -bedürfnissen entspricht.

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